Wiener Walzer
Home
Über mich
Latain
Standard
Adressen
Links
Gästebuch
Schuhe

Woher kommt der Wiener Walzer?

Der Walzer hat von allen Gesellschaftstänzen die längste Tradition. Sein Name kommt überings von dem deutschen Wort waltzen und bezieht sich auf die drehenden Bewegungen der Füße, die über den Boden schleifen (Dreher,Schleifer). Mit seinen Vorläufern läßt sich der Walzer bis ins 12./13. Jahrh., der Minnesängerzeit, zurückverfolgen.

Um 1750 findet sich das Wort walzen als Tanzform in einer Wiener Stegreifkomödie. 1770 berichtete Johann Wolfgang von Goethe über seine Erfahrungen mit dem deutschen Tanz, und 1782 veröffentlichte Carl von Zangen das Buch Etwas über das Walzen.  Aufsehen erregten 1787 vier Personen, die in Wien bei der Italienischen Oper Una cosa rara der ersten Walzer tanzten; allerdings wird bezweifelt, daß dort der Walzer kreiert wurde. Am preußischen Hof lernte man 1794 den Walzer, so auch die spätere Königin Luise von Preußen, die allerdings nicht davon entzückt war und ihn verbot (in Berlin galt das Verbot bis 1918). Dagegen wurde er auf Münchner Bällen gespielt und getanzt. Sein Siegeszug trat der Walzer nach dem Wiener Kongreß (1815) an. Nicht wenig daran beteiligt waren die berauschenden Walzermelodien  von Lanner und der Strauß-Dynastie. Der Wiener Walzer besteht aus sechs Schritten auf zwei 3/4-Takte verteilt.

Deutschland blieb der Mittelpunkt des Walzergeschehens bis in die 20er Jahre, als dann generell für ca. ein Jahrzehnt ein Walzersterben zugunsten moderner, dynamischer Tanzformen einsetzte. In England wurde der Wiener Walzer nie heimisch. Im 3. Reich entdeckte man den Wiener Walzer  in Deutschland und Österreich wieder neu und machte ihn gesellschafts- und turnierfähig.

Dem Nürnberger Tanzlehrer Paul Krebs ist es zu verdanken, daß 1951 die Verbindung von der altösterreichischen und dem englischen Stil hergestellt und der Wiener Walzer als gleichberechtigter Standardtanz anerkannt wurde.

Wie tanzt man Wiener Walzer?

Der Charakter des Wiener Walzers äußert sich in schnellen, gleichmäßigen, fliehenden, raumgreifenden Schritten und rotierenden, spiral- oder ellipsenförmigen Drehbewegungen, die bruchlos über die Tanzfläche walzen. Das Paar schwingt fast wie ein Perpetuum mobile: Beim Natural Turn beispielweise wird der Impuls auf den ersten Schritt (1) gegeben und der Körper in Schwung versetzt. Jetzt muß man nur noch den Schwung laufen lassen (2,3). Beim nächsten Schrittsatz wird kein neuer Schub, sondern nur noch Nachschub (4) gegeben. Bei den nächsten Schritten (5,6) läßt man den Schwung wieder ausklingen.

Der starke Seitwärtsschwung auf den Schritten 2 und 5 sorgt  für die raumgreifende Wirkung und das möglichst präzise Schließen der Füße bei 3, und 6 vollendet und kontrolliert die schnellen Drehungen. Ein Schrittsatz (1,2,3) fällt - wie beim Langsamen Walzer - mit einem ganzen Takt in der Musik (1,2,3) zusammen